Wenn man eine gewisse Lebenserfahrung erreicht hat, gewöhnt man sich das ab. Doch das hält nicht davon ab, die Zeit zwischen den Jahren zu nutzen, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und an der einen oder anderen Schraube am eigenen Lebensentwurf zu drehen.
Beim Zurückschauen bin ich auf das Wort: „Suffizienz“ gestoßen. Es hat mich irgendwie angesprochen. „Suffizienz“ Was ist das? Das altmodisch gewordene „Genügsamkeit“ kam mir in den Sinn.
Wenn man sagt „Ich habe genug“, dann hat das in unserer Kultur meistens eine negative Konnotation. Doch Obacht: Kann „Ich habe genug“ nicht auch umgedeutet werden? Und eine positive Bedeutung bekommen?
„Ich habe genug“ kann aus der Fülle und im Bewusstsein von „zufrieden sein“, mit dem was man hat, gesprochen werden. Nicht immer: mehr, schöner, besser, weiter, schneller, perfekter sein zu müssen, das bringt eine entspanntere und bewusstere Lebensweise mit sich.
Suffizienz wird zur neuen Lebenshaltung. Das kann auch zu einem nachhaltigeren Lebensstil führen und einen bewussteren Umgang mit Menschen, Umwelt und Konsum mit sich bringen. Indem wir uns fragen: Was brauche ich wirklich, um glücklich zu sein? Was macht mir Freude und bringt mir Zufriedenheit?
Studien zeigen, dass Menschen, die bewusster leben und sich auf das Wesentliche konzentrieren, oft glücklicher und viel weniger gestresst sind. Zeit für Familie und Freunde, Momente in der Natur oder Hobbys, die Erfüllung bringen, rücken in den Vordergrund. Suffizienz kann helfen, den Fokus von materiellen Gütern und Konsum hin zu immateriellen Werten zu verschieben. Wieder Freude in einfachen Dingen zu finden: Ein selbst gekochtes, regionales Essen, ein Spaziergang im Wald oder ein Spieleabend mit Freunden bieten echten, nachhaltigen Genuss und bringen nachweislich viel Lebensfreude und Lebensqualität. „Genügsamkeit“ zeigt, dass Spaß nicht von übermäßigem Konsum abhängig ist, sondern auch und gerade in kleinen, bewussten Momenten steckt.
Mehr erfahren über einen suffizienten Lebensstil